Loveparade - OB Sauerland soll abgewählt, nicht gehetzt werden

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    Von Alfons Winterseel

    Duisburg. Das Abwahlbündnis steht: Vertreter aus Parteien, Gewerkschaften, Vereinen und der Bürgerinitiative unterzeichneten den Aufruf zur Abwahl des seit der Loveparade umstrittenen Oberbürgermeisters Adolf Sauerland. Sie wollen eine Hetzkampagne gegen den OB vermeiden.

    Am 12. Februar nächsten Jahres werden die Duisburger über die Zukunft von Oberbürgermeister Adolf Sauerland entscheiden. Das Bündnis, das die Abwahl Sauerlands erreichen will, stellte sich am Freitag erstmals der Öffentlichkeit vor.

    Zu den ersten Unterzeichnern des „Abwahlaufrufs“ zählt Alt-Oberbürgermeister Josef Krings. Gemeinsam mit Werner Hüsken (Neuanfang für Duisburg), Jürgen Hagemann (Massenpanik Selbsthilfe), Wilhelm Bies (FDP), Bärbel Bas (Bundestags-abgeordnete der SPD), Gewerkschafter Heinz Lauer (Verdi), Rainer Bischof (DGB, MdL), Ingrid Fitzek (Grüne, Ex-MdL) und Kenan Ilhan (Die Linke) stellte er im Hotel Duisburger Hof seine Gründe vor, die Abwahl zu unterstützen.

    Plakate und Infostände auf den Straßen

    Einig ist sich das Bündnis darin, dass es keine persönliche Angriffe auf den Oberbürgermeister geben wird, wie Theo Steegmann (BI Neuanfang für Duisburg) deutlich machte. Und: „Ausgangspunkt für das Abwahlverfahren ist das Verhalten von Adolf Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe. Er ist als Oberbürgermeister von Duisburg nicht länger haltbar.“ Ein derartiges Bündnis habe es in Duisburg noch nicht gegeben.

    Und in der Tat versprachen sich das Bündnis einen Abwahlkampf unter einem gemeinsamen Schirm. Nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch auf der Straße an den Infoständen. Plakate wird es zwar geben, jedoch keine Massenveranstaltungen. Das Budget ist nicht groß, wie Steegmann erklärte, aber dem Bündnis gehe es jetzt darum, die Bürger zu bewegen, am 12. Februar zur Wahl zu gehen oder die Möglichkeit der Briefwahl zu nutzen, die vier Wochen vorher beginnt.

    Nach Angaben von Rainer Bischof gab es beim DGB den einstimmigen Beschluss, sich am Bündnis zu beteiligen. Heinz Lauer, stellv. Bezirksvorsitzender von Verdi: „Wir sind von unseren Vertrauensleuten in der Stadtverwaltung gebeten worden, uns zu beteiligen.“

    Von Haus zu Haus ziehen, um zu werben

    Bärbel Bas zeigte sich optimistisch, dass die Bürger Sauerland abwählen werden: „Wenn jeder der rund 80.000 Unterzeichner des Bürgerbegehrens auch nur einen weiteren Wahlberechtigten mitnimmt, wird das eine erfolgreiche Abwahl.“ Man werde von Haus zu Haus gehen, um dafür zu werben.

    Ingrid Fitzek, ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen, lobte die „außerordentliche Leistung“ der Bürgerinitiative. Das beschlossene Gesetz zur Abwahlmöglichkeit liege auf der Linie der Grünen für eine stärkere Bürgerbeteiligung. Es dürfe aber keine Hetzkampagne gegen den OB geben.

    Alt-Oberbürgermeister Josef Krings erinnerte daran, dass es in diesem Abwahlverfahren um Verantwortung gehe. Sowohl bei der Einrichtung einer Gedenkstätte wie bei der Gedenkfeier sei die Initiative von den Bürgern ausgegangen. Nach der Katastrophe seien von Duisburg nur verheerende Signale ausgegangen. „Adolf Sauerland hätte schon aus seinem Selbstwertgefühl heraus zurücktreten müssen.“

    Keine Verantwortung übernommen

    Der Aufruf wurde bereits von zahlreichen Persönlichkeiten unterzeichnet. Darin wird Sauerlands Verhalten nach der Loveparade kritisiert und ihm völliges Versagen vorgeworfen. Viele Bürger hätten sich deswegen geschämt. Sauerland habe dem Amt die Würde genommen. Er sei unfähig gewesen, die politische und moralische Verantwortung nach der Katastrophe zu übernehmen.

    [Quelle: DerWesten ]

    Nicht hetzen, sondern handeln: Weg mit Sauerland... :203: :203: :203:

    ...dann ist endlich Ruhe in Duisburg!


    Gruß
    data :97:

    • Offizieller Beitrag

    :37:


    Ich weiß Tommes, dass Du beim Lesen längerer, interessanter Artikel müde wirst...  
    ...es sei denn es geht um den BVB... :77:

    Du bist ja nicht mit einem derartigen OB bestraft!

    Wahrscheinlich gibts bei euch auf dem Lande keinen OB sondern nur einen Sheriff ... :32:

    Gruß
    data :97:

    • Offizieller Beitrag

    Tach

    Jo, bei dem Bergriff "Loveparade" werde ich immer so müde

    Tommes, das kann ich verstehen...Alte Menschen - so wie Du - können mit dem Begriff "Loveparade" halt nichts anfangen... :103:

    Gehts Euch gut ? ... :)

    Natürlich...Du weißt doch : Was sich neckt, das liebt sich... :13:


    Gruß
    data :97:

  • das wurde auch höchste Zeit....es ist bezeichnend, das niemand in den politischen Reihen für überhaupt nichts und niemanden die Verantwortung übernehmen will. Da die Politik ja so wirtschaftsnah ist, sollte sie wissen, das immer der, der die leitende und verantwortungsvolle Position innehat, auch die Fehler mittragen muß, die seine Untergebenen machen. Diese Pattexpolitiker gehören finanziell abgestraft und nicht in die wattige Pensionsleistung entlassen.

    • Offizieller Beitrag

    Von Rüdiger Oppers

    Duisburg. Das Drama um Adolf Sauerland hat ein Ende. Deutschlands unbeliebtester Oberbürgermeister wurde von seiner eigenen Bevölkerung gestürzt. Die Duisburger können stolz auf eine erfolgreiche Bürgerbewegung sein, der es darum ging, Ehre und Ansehen ihrer Stadt wiederherzustellen. Nach dem Desaster der Loveparade hatte ihr Oberbürgermeister bereits sein Amt moralisch verloren. Zu keinem Zeitpunkt hat er den Opfern und Angehörigen wirklichen Respekt erwiesen. Dem Entsetzen und der Trauer, die Duisburg bis heute in seinem Lebensgefühl erschüttert hat, konnte er kein Gesicht geben. Peinlich und würdelos war stattdessen, wie er sich an sein Amt klammerte. In einer Stadt, die es oft schwerer hat als andere, deren Menschen aber immer auf Ehrlichkeit Wert gelegt haben, konnte das Theater um den Oberbürgermeister nicht ohne Reaktion bleiben.

    Persönliches Versagen von Adolf Sauerland

    Das einzigartige Abwahlverfahren wurde in ganz Deutschland beachtet. Neben „Stuttgart 21“ war die Initiative zur Abwahl Adolf Sauerlands eine der größten kommunalen Protestbewegungen des Landes. Im Vergleich mit Stuttgart ging es nicht um Fehlplanungen, sondern um das Fehlverhalten eines Politikers. Für viele Menschen war das persönliche Versagen von Adolf Sauerland symptomatisch für eine Politikerkaste, die Macht über Moral setzt.

    Auch deshalb ist seine Abwahl ein wichtiges Zeichen: Mündige Bürger wehren sich gegen das Versagen ihrer Repräsentanten. Dass sie Adolf Sauerland nun förmlich aus dem Amt gejagt haben, ist keine politische, sondern eine moralische Entscheidung.

    Parteien dürfen Abwahl Sauerlands nicht als politischen Sieg ausschlachten

    Die Aufarbeitung der Loveparade-Katastrophe und die peinliche Rolle des Oberbürgermeisters hat in den Medien zu einer Stigmatisierung der Stadt geführt, die ihre Bürger nicht verdient hatten. Eigentlich bietet Duisburg viele positive Themen: den größten Binnenhafen der Welt, der sich zum modernen Logistikzentrum unseres Landes entwickelt hat, eine reiche Kulturlandschaft und exzellente Ergebnisse in Forschung und Technologie. Diese Themen gehören nun auf die Agenda und in den Fokus der Öffentlichkeit. Ob Duisburg den Neuanfang schafft, hängt auch von den Parteien ab. Nur wenn aus dem moralischen Debakel eines Einzelnen kein Drama ohne Ende wird und keine Partei die Abwahl als politischen Sieg ausschlachtet, kann die Stadt alle Kraft auf die Gestaltung der Zukunft setzen.


    [Quelle: DerWesten ]


    :182: ...dieser Kommentar von Herrn Oppers! :121a:


    Gruß
    data :97: