Achtung ! - VORURTEILE

Zitat

Original von Temptress
Zitiere bitte was das Zeug hält, Daniel, das Buch werde ich trotzdem kaufen und lesen!

Ja also das mit dem Zitieren ist so ne Sache bei unserer Zitier-Polizei-datahunter

Ne also wenn du dich jetzt so dafür interessierst, solltest du dir das Buch wirklich kaufen. Ich habe es von meiner Mutti. Sie hatte es zum Geburtstag geschenkt bekommen. Nun ist das Buch durch die Hände meiner Mutti, meiner Oma und meinem Onkel (von dem ich noch Hoffe das er sich noch hier registriert und derzeit wohl mit dem Rad nach Hamburg unterwegs ist). Und dann hatte ich es in meinem Kurzurlaub gelesen und da dachte ich immer nur es sei einer meiner Lieblingsschauspieler und das Herr Ustinov gerade ein Tag später gestorben ist als meine Oma die letzten Zeilen ließ, stimmte mich ein wenig traurig aber selbst zu diesem Kapitel hat er in seinem Buch der "Vorurteile" eine passende Passage.

Wenn man sich für das Thema interessiert....und ich dachte das ich auch davon voreingenommen bin aber ich selbst bin voller Vorurteile,ist dieses Buch besser als eine Bibelals allerheiligstes Buch der Welt.
Und ich bin kein Katholik, so wie Ustinov, sondern ein Atheist.

@Temptress: Keine Sorge ich werde noch einige kleine Kapitel hier posten. Aber die großen Kapitel werde ich nicht hier niederschreiben, weil sie einfach zu lang sind. Aber sie haben auch viel Hintergrundinformationen zu Ustinov`s Kindheit, die ich vorher garnicht wusste, besonders von seiner Herkunft.

Gruss von Daniel

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Original von datahunter
@Temptress

Ohne Dir nahetreten zu wollen: Ich dachte z.B. auch an Emails! :56:
Ach ja, auch wenn ich hier der "Oldie" bin (mein Geburtsdatum ist ja für jeden hier im Forum in meinem Profil ersichtlich Normalerweise benutzt man als Anrede in dem meisten Foren das "Du"...... ;);)

Gruß
data...:56:

Sorry, hätte das Sie in " " setzen sollen ....und sooo viel jünger bin ich auch nich
Per Email natürlich kein Problem und sehr gern, jedoch bin ich nur abends online, da im Dienst Verbot und auch nicht machbar...wie öde...

cu?!
LG
Temptress

Ahso...viiiieeelen Dank für das Lob, bin zum Glück Forumerprobt... [SIZE=7](und er bald immer wütender *pfeif*)[/SIZE]

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Original von datahunter

Muß ich das jetzt verstehen?

Gruß
data...

Moin....
Nö...
ich denke nicht....
Derjenige wird wissen was gemeint ist *zurückpfeif*

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Original von RonFelSas

Moin....
Nö...
ich denke nicht....
Derjenige wird wissen was gemeint ist *zurückpfeif*

wow...*hutzück*
und nun

@ datahunter

Zitat

Original von datahunter

Man sagt mir ja nach, ich hätte "magische Kräfte", aber woher sollte ich selbiges wissen!?! Dein Profil ist ja nahezu "nackt"....:P

Werde es bald auffüllen, okay? Aber in der User-Galerie erkennst Du schon sehr viel :))

Zitat

Meine Emailadresse steht ja in meinem Profil...Also wenn Du irgendwelche Fragen hast.....;);)

Angebot dankend angenommen!

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Keine Ursache! Deine "Forenerfahrung" läßt sich allerdings auch nicht verleugnen! :P:P

Isses schlimm, wenn ich schon ganz rot geworden bin?

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Muß ich das jetzt verstehen?

Siehe Ron *wiederpfeif*

LG
Temptress

@ Daniel: Laß Dich jetzt von unserem kleinen Geplänkel bitte nicht vom Lesen oder gar Zitieren abhalten.

So nach einer kurzen Pause möchte ich das nächste Kapitel von Ustinov`s Buch posten, wo sicher wieder viel Wahrheit drin steht.

Keine Illusionen

Glaube ich ernsthaft daran, dass es eines fernen Tages eine Welt ganz ohne Vorurteile geben wird ?
Nein, diese Illusion hege ich nicht. Dann wäre ich wohl naiv, und man würde zu Recht über mich sagen: "He has lost his marbles" Zu Deutsch: "Er hat nicht alle Tassen im Schrank".
Das Klima für das Vorurteil ist der Klatsch, unfeiner ausgedrückt: die üble Nachrede. Die üble Nachrede bedaure ich, denn sie kann Menschen zu Lebzeiten töten, sogar in den Selbstmord treiben. Der Klatsch, wenn er andere Menschen nur auf die Schippe nimmt, gehört wohl zu unserem Unterhaltungsbedürfnis. Ich selbst habe mich auch schon daran beteiligt. Nur klatsche ich selten über Lebende, ich klatsche über Tote. Ich drehe den Spieß also um: Ich klatsche wider das berühmte lateinische Sprichwort, das den Spott über Tote verbietet: "De mortuis nil nisi bene" - "Über die Toten sollst du nur wohlwollend sprechen". Wie könnte ich das bei Adolf Eichmann tun ?!

Nein, eine Welt ohne Vorurteile würde der Aufklärung den Garaus machen. Wer wollte das wünschen ? Sie ist doch das Beste, was wir haben. Und wenn ich einmal tot bin und Leute über mich klatschen, also keine Vorurteile in die Welt setzen, haben sie schon jetzt meine Absolution. Ich drehe mich dann keineswegs im Grabe um, ich verspreche Ihnen, ich bleibe ruhig liegen.
Dennoch: Obwohl ich mir keine Welt wünsche, in der niemand mehr Fehler macht und jeder mit offener Brust herumläuft (eine schrecklich langweilige Utopie!), bleibe ich bei meiner These vom Insektenstich.
Es ist nämlich ganz einfach: Jeder und jede kann sich zur Regel machen, nur solche Ansichten zu akzeptieren, die er oder sie durch eigene Erfahrung überprüft hat. Was ist schon verlockender daran, ungeprüft Gerüchte zu übernehmen und an die Kinder weiterzugeben. Man sollte sich vor dem ersten Insektenstich also in Acht nehmen. Wir vertreiben, so gut wir können, schließlich auch die Mücken.

Quelle: Sir Peter Ustinov - ACHTUNG! - Vorurteile.

Gruss von Daniel

Zitat

Original von datahunter
Na ja! "Sehr viel" ist doch ein wenig übertrieben: Aussehen und Vorname. ;):) Ob das Baby auf Deinem Arm Dein eigenes ist, läßt sich auch nicht exakt ableiten...;):)

Ist doch schon ne Menge :))
Und dat Würmchen...die Zeit habsch schon knapp 8 und knapp 9 Jahre hinter mir :baby:

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Original von datahunter

@Daniel

...to Sir Peter! :D:D

:23:

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Original von datahunter

Ich sagte doch, ich habe magische Kräfte.....Dein Profil füllt sich...

Gruß
data...

Magische Kräfte sicher....fühle mich allmählich wie eine Zitrone...
Seit wann sind Männer eigentlich neugierig

Zitat

Original von datahunter
@Temptress

Wieso? Biste sauer...? :58:

edit ich

OK Leute, da wir hier im "Globalen Bereich" sind und ich hier MOD bin, möchte ich auf die Regeln dieses Bereiches hinweisen und nur sagen

In dieser Hinsicht möchte ich nur auf das letzte Kapitel verweisen, was ich gepostet habe

Gruss von Daniel

Eine kleine Kurzgeschichte aus dem Buch von Ustinov kommt jetzt die mir sehr gefällt und die auch sehr viel Ustinov-Humor besitzt.

Sie Rüpel !

Kennen Sie die Geschichte des Mannes ohne Hammer, der an einem Sonntagnachmittag ein Bild aufhängen will ? Sie ist in dem Büchlein "Anleitung zum Unglücklichsein" versteckt.
Unser Mann beschließt also, den Hammer beim Nachbarn auszuborgen: "Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will ? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig... Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht ?... Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß, weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht`s mir wirklich."
- Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Man an: "Behalten Sie Ihren Hammer, Sie Rüpel".

Quelle: Sir Peter Ustinov - ACHTUNG! - Vorurteile.

Gruss von Daniel

Reisen bildet ?

Eigentlich sollten Schauspieler, ich meine solche, die ihren Beruf nicht nur eitel, sondern mit Talent ausüben, auch im privaten Leben gegen Vorurteile besonders gewappnet sein. Denn sie müssen ständig in neue Rollen schlüpfen und ihre Figuren auch dann verstehen, wenn sie ihnen nicht sympatisch sind. Wer mag schon Shakespeares verschlagenen König Heinrich IV. oder den Serienmörder aus dem Kinothriller ?
"Halt", ruft jemand energisch dazwischen. Haben Sie Ihren Kollegen Charlton Heston vergessen ? Der Man hat mal einen glaubwürdigen Ben Hur und einen empfindsamen Michelangelo verkörpert, zwei von der Macht drangsalierte Menschen, und tritt auf seine alten Tage für die sogenannte Waffenfreiheit ein: "Jedem Amerikaner seine Flinte !"
Ich gebe mich dem Zwischenrufer geschlagen, der übrigens mein zweites Ich sein könnte, das meinem ersten auch sonst so in die Parade fährt. Ich erinnere mich daran, dass ich von einem berühmten Schauspieler hörte, einem Weißen, der sich das Gesicht schwarz anmalen ließ, um den Othello zu spielen, und anderntags, sehr privat, in seiner Stammkneipe gegen Neger hetzte.
Ja, es ist wahr: Jedes Klischee nährt das Vorurteil. Auch das freundliche, es nährt das positive Vorurteil.

Ein freundliches Vorurteil lautet: Reisen bildet.
Aber dieses ist wohl leider ein Klischee. Es kommt ganz auf den Reisenden an. Dschingis Khan und Marco Polo sind beide weit und viel gereist. Der eine hat dabei seine Vorurteile aufs Blutrünstige zementiert. Der andere hat für unser waches Interesse an fremden Kulturen geworben. Immer, wenn ich Spaghetti verzehre, danke ich Marco Polo und der Legende, dass er keine Vorurteile gegen die köstliche Nudel gehabt, ihr Kochrezept in China geklaut und nach Venedig geschmuggelt haben soll. Inzwischen habe ich mich belehren lassen, denn Marco Polo berichtete Ende des 13. Jahrhunderts zu einer Zeit über seine Reisen nach Ostasien, als die Italiener die Pasta schon kannten.
Trotzdem stehe ich zu Marco Polo, der falschen Legende und der leckeren Nudel.

Quelle: Sir Peter Ustinov - ACHTUNG! - Vorurteile.

Gruss von Daniel

Heute möchte ich mal wieder ein kleines Kapitel aus dem Buch posten. Obwohl es ein kleines Kapitel ist kann man sehr viel von lernen

Doktor Dumm ?

Wenn der Rivale des Vorurteils der Zweifel ist, dann ist sein Komplize die Bequemlichkeit, im Bündnis mit der Rechthaberei.
Wer Ausländer verteufelt oder Frauen diskriminiert, tut dies meist in der Pose des lauten, starken, denkfaulen Mannes. Doch unser Stammtischheld ist nicht einmal halbstark. Ist er immer dumm ? Ist das Vorurteil auch ein Komplize der Dummheit ?
Wenn ich mir manche Nachmittagsshows gewisser Fernsehanstalten ansehe, in denen Töchte auf ihre Mütter einbrüllen und umgekehrt und sich derart obszön beleidigen, dass jeder Respekt verloren geht, dann habe ich diesen Eindruck. Es spricht also vieles dafür, dass in einem leeren Kopf die Vorurteile besonders blühen.

Doktor Goebbels, der hinkende Propagandaminister des Führers, aber war alles andere als dumm. Er war ein sehr intelligenter Verbrecher, der seine Vorurteile mit Verstand unters Volk gestreut hat.
Pol Pot, der in Kambodscha über eine Million seiner Landsleute abschlachten ließ, hatte als junger Mann in Paris erfolglos Elektrotechnik studiert und eine theoretische Arbeit über die "Abschaffung des Geldes" verfasst. Zurück in der Heimat exekutierte er sie praktisch: Es genügt, ein Bauer mit einem Häufchen Elend von eigenem Land, also ein bisschen Geld zu sein, um den Schlächtern des Pol Pot zum Opfer zu fallen. Oder es reichte, eine Brille zu tragen, das angebliche Erkennungszeichen des regimekritischen Intellektuellen. Schon war es mit dem Leben vorbei. Das Vorurteil ging in seiner furchtbarsten Maske, als Henker, übers Land.

Quelle: Sir Peter Ustinov - ACHTUNG! - Vorurteile.

Gruss von Daniel

Die Tür

Ich zeichne gern, während ich spreche. So nehmen die meisten meiner Gesprächspartner, wenn sie mögen, eine Zeichnung von sich mit. Sehr subjektive Bleistiftphantasien, wie sie bei Gerichten entstehen.
Würde ich gebeten das Vorurteil zu malen, brächte ich eine verschlossene Tür aufs Papier. Denn Vorurteile sind vernagelte Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt und in denen vermutlich alles mit Spinnenweben überzogen ist. Nun sollte man meinen, dass jeder vernünftige Mensch, der ein solches Zimmer betritt, auf der Stelle die Fenster aufreißt. Aber manche Leute bemerken die stickige Atmosphäre gar nicht. Oft eine Ewigkeit lang nicht. Das kann selbst einen heiteren Knaben wie mich manchmal zornig aussehen lassen. Aus diesem Grunde haben wir für das Titelbild dieses Buches ein Foto gewählt, auf dem ich, symbolisch, eine Tür auftrete: die Tür, hinter der sich die Vorurteile verbarrikadieren.
Mike Urwin, ein britischer Fotograf hat es zufällig aufgenommen: in Durham, an der Universität, deren Kanzler ich bin.

Quelle: Sir Peter Ustinov - ACHTUNG! - Vorurteile.

Gruss von Daniel

! oder ?

Die Menschen mit hartgesottenen Vorurteilen vertreten diese häufig wie die Kreuzritter: mit Schaum vor dem Mund und mit Hass.
Wer sich gegen das Vorurteil engagiert, sollte sich hüten, das in der gleichen Manier zu tun. Dann würde die eine Rechthaberei nur durch eine andere ersetzt, dann würden sich wohlwollende und human gesinnte Geister ihrerseits in Jakobiner verwandeln und Köpfe rollen lassen.
Vieleicht sollte wir es darum mit Lessing halten, der seiner Minna von Barnhelm einen wunderbaren Satz in den Mund gelegt hat: "Das Lachen erhält uns vernünftiger als der Verdruss."
Damit wurde ein Bild von der Aufklärung in die Welt gesetzt, das ihr alle Zornesröte nimmt: die Vernunft nicht als Schwester des autoritären Eifers, sondern der antiautoritären Heiterkeit.
Mir kommen die Menschen mit lauten Vorurteilen wie lebende Ausrufezeichen vor. Wir sollten der Welt und ihren Kulturen lieber neugierig, als lebende Fragezeichen begegnen.

Quelle: Sir Peter Ustinov - ACHTUNG! - Vorurteile.

Gruss von Daniel