HDTV liefert scharfe Bilder - aber längst nicht für jeden

    • Offizieller Beitrag

    Von Andreas Böhme

    Essen. Nach RTL und Vox beginnen am Sonntag auch die Sender der Pro7Sat1-Mediengruppe mit der Ausstrahlung ihrer Programme in HDTV . „Schärfer als die Realität”, rühren sie die Werbetrommel. Allerdings sind sie nur schwierig zu empfangen.

    Sie haben Kabelanschluss? Das ist schlecht. Ganz schlecht. Dann können Sie die HDTV-Angebote der großen deutschen Privatsender nicht sehen. Weil Sie nicht ins Kabelnetz eingespeist werden. Gar nicht. Nirgendwo.

    Sie haben eine Satelliten-Schüssel und einen Flachbild-Fernseher? Und schon vor Monaten einen HDTV-Receiver gekauft? Das ist auch nicht viel besser. Denn selbst damit lassen sich die neuen Angebote der Privaten derzeit nicht anschauen. Satellitenbetreiber Astra bündelt diese HDTV-Programme nämlich auf der neuen Sendeplattform HD+ – und die können bisherige Receiver nicht empfangen.

    HD+ sendet verschlüsselt. Ähnlich wie der Bezahlsender Sky. Aber doch anders. Deshalb nutzt es auch nichts, wenn man einen HDTV-Empfänger des Pay-TV-Anbieters besitzt. Der ist nur für HD-Kanäle von Sky. Ganz neue Empfangsgeräte braucht, wer HD+ empfangen will. Gerade einmal sechs Modelle gibt es bisher – das billigste kostet knapp 200 Euro.

    In den nächsten Monaten soll es allerdings auch möglich sein, einige „normale” HDTV-Receiver nachzurüsten. Welche Modelle genau das sein werden, steht noch nicht fest. „Wir freuen uns, nun auch für bereits im Markt befindliche Geräte eine Lösung anbieten zu können”, umschreibt es Wilfried Urner, Vorsitzender der Geschäftsführung der HD Plus GmbH.
    Lösung mit Tücken

    Es ist allerdings eine Lösung mit Tücken. Denn möglicherweise lässt sich HD+ beim Empfang über diese Geräte nicht aufnehmen – jedenfalls nicht mit Festplatten-Recordern. Ein neuer Verschlüsselungsstandard namens „CI Plus” macht es möglich.

    Er macht vieles möglich. Bei HD+-Receivern lässt er zwar eine Aufnahme zu, verhindert aber bei aufgezeichneten Sendungen das Überspringen von Werbeeinblendungen. „Wahrung ihres Geschäftsmodells” nennen das die privaten Sender. „Entscheidend ist, die Umgehung der Werbung zu vermeiden, mit der wir unsere Inhalte finanzieren”, heißt es etwa bei RTL. Dauerhaftes Speichern oder gar Brennen ist deshalb auch nicht vorgesehen. Im Gegenteil. „CI Plus” ermöglicht es den Sendern, Aufnahmen nach einer bestimmten Zeit zu sperren.

    Umsonst sind die scharfen TV-Bilder zudem nur im ersten Jahr. Danach fallen für den Empfang von HD+ alle zwölf Monate 50 Euro an. Von Pay-TV will bei der HD plus GmbH dennoch niemand sprechen. Das sei, heißt es auf der Seite http://localhost/www.hd-plus.de „eine „Servicepauschale”.

    Experten und Verbraucherschützer mahnen deshalb auch zur Gelassenheit. Zumal niemand gezwungen ist, auf die neue Technik umzusteigen. Denn alle Sender strahlen ihre Programme weiterhin in herkömmlicher digitaler Qualität aus.

    Allzu groß sind die Unterschiede dabei anfangs übrigens noch nicht. Denn in HDTV kann auch bei den Privaten nur gesendet werden, was in HDTV vorliegt. Das ist von Sender zu Sender unterschiedlich. Besonders viel ist es aber bei keinem.

    [Quelle: DerWesten ]

    ;(


    Gruß
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