Das kann jeder: Die WLAN-Tricks russischer Spione

    • Offizieller Beitrag

    Laserstrahlen aus der Armbanduhr, Autos, die sich in Flugzeuge verwandeln, Röntgenbrillen: Wer an James Bond denkt, hat unweigerlich abenteuerliche High-Tech-Spielzeuge im Kopf.

    Der Alltag echter Agenten ist simpler: Nach Aussagen des FBI nutzten zehn mutmaßliche Geheimagenten, die am vergangenen Sonntag festgenommen wurden, drahtlose Ad-hoc-Netzwerke zur Kommunikation - eine Technik, die selbst Teenager beherrschen, um mit Freunden Videospiele zu spielen. CHIP Online zeigt, wie nicht nur Spione sondern auch Sie von dieser einfachen Technik profitieren können.

    Geheime Treffen in Ad-hoc-Netzen

    Die Idee ist eigentlich nicht dumm: In konventionellen Netzwerk-Umgebungen läuft der gesamte Datenverkehr über eine zentrale Schaltstelle; etwa einen WLAN-Router, der als Access-Point eingerichtet ist. Damit möglichst viele Knoten den Access-Point erreichen, ist die Sendeleistung in der Regel vergleichsweise hoch. Schließlich wollen Sie beispielsweise in der eigenen Wohnung aus etwa 50 Metern Entfernung noch eine Verbindung zum Router erhalten. Ein Angreifer, der es schafft sich am Access-Point anzumelden, kann so noch aus großer Entfernung den Datenverkehr des gesamten Netzwerks belauschen.

    Ad-hoc-Netzwerke arbeiten dagegen dezentral: Hierbei verbinden sich direkt nebeneinander liegende Knotenpunkte (etwa Notebooks) zu einem Maschennetz. Die Leistung reicht hier gerade für etwa 10 Meter. Klinken sich weitere Notebooks in das (dezentrale) Netz ein, lässt sich die Entfernung sukzessive erweitern. Der Datenverkehr wird dann von Knotenpunkt zu Knotenpunkt geleitet, bis er beim Empfänger ankommt.

    Eben dies wussten die mutmaßlichen Agenten allerdings zu verhindern. Sie trafen sich anonym in Straßencafés, um Geheimbotschaften auszutauschen. Die Profi-Schnüffler mussten lediglich den Namen des Ad-hoc-Netzwerks und ein Passwort kennen, damit sie mit Ihren Notebooks in Verbindung treten konnten. Eine direkte Kommunikation war nicht nötig. Für das FBI ergaben sich daraus zwei Schwierigkeiten: Zum einen ließ sich aus der Ferne kaum beobachten. wer mit wem in direktem Kontakt stand. Zum anderen mussten die Ermittler sehr dicht an die Agenten heran, um heimlich selbst an dem Ad-hoc-Netzwerk teilnehmen zu können.

    Trotz des kreativen Einsatzes der simplen Technik "Ad-hoc-Netzwerk" kam das FBI den Agenten letztlich auf die Schliche.

    Ad-hoc-Netz mit Windows

    Keine Angst, Sie müssen nicht gleich zum Spion werden, um von Ad-hoc-Netzwerken zu profitieren. Neben direktem Datentausch zwischen naheliegenden Rechnern ohne Access-Point bietet dieser Netzwerk-Typ noch zwei weitere Vorteile. Zum einen spielen Sie mit Freunden so unterwegs Multiplayer-Spiele auch ohne Internet-Zugang. Zum anderen lässt sich die Internet-Verbindung eines Rechners so problemlos gemeinsam mit anderen Rechnern nutzen. So genügt zum Beispiel ein mobiler Datenstick um in der Gruppe mit mehreren Notebooks auch unterwegs zu surfen.

    Die Einrichtung so eines Ad-hoc-Netzes ist denkbar einfach. Windows bringt in seinem Netzwerk- und Freigabecenter bereits einen cleveren Assistenten mit, der Sie Schritt-für-Schritt durch die Einrichtung führt. Sie müssen dem neuen Netzwerk lediglich einen Namen (SSID) geben. Zudem sollten Sie die Datenübertragung mit der sehr sicheren WPA2-Verschlüsselung schützen. Mit diesen Daten verbinden Sie sich anschließend von allen weiteren (WLAN-fähigen) Geräten mit dem Ad-hoc-Netz.

    In unserer Fotostrecke zeigen wir, wo sich die Dialoge befinden und was Sie bei der Einrichtung eines Ad-hoc-Netzwerkes beachten müssen.

    [Quelle: CHIP Online /mar]

    8)

    Gruß
    data :97:

    "Beim Tanken einfach nach dem Benzin vom Vortag fragen
    - klappt ja auch beim Brot"
    (Anonymus)

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