Intel stellt Quad-Core-Xeon 7300 und 7200 vor

    • Offizieller Beitrag

    Mit der Xeon-7300-Familie schickt Intel für Systeme mit vier Prozessorsockeln endlich die Core-Mikroarchitektur ins Rennen. Intel schließt damit die größte Schwachstelle im eigenen Portfolio und rüstet sich für die am 10. September geplante Einführung des Quad-Core-Prozessors AMD Barcelona für zwei und vier Sockel.

    Der Xeon 7300 wurde bisher unter dem Codenamen Tigerton entwickelt und er tritt mit dem namentlich passenden 7300-Chipsatz an, der bisher unter dem Namen Clarksboro bekannt war. Die komplette 2007er Xeon-MP-Plattform – also das Paket aus Prozessor und Chipsatz – hört auf die interne Bezeichnung Caneland.

    Die neuen Prozessoren sind für Intel von großer Bedeutung, da sie AMD in dem Bereich Paroli bieten sollen, in dem der Opteron durch sein HyperTransport-Interface viele Pluspunkte sammeln konnte. Noch bevor die Konkurrenz den ersten Quad-Core-Prozessor liefern kann, vollendet Intel den Wechsel auf die leistungsfähige Core-Mikroarchitektur und führt im gleichen Atemzug Quad-Core-Prozessoren für Systeme mit vier Prozessorsockeln ein. Hierbei handelt es sich um die ehemalige Xeon-MP-Familie, die nunmehr als Xeon-7000-Familie in der Produktgruppe Expandable (EX) aufgegangen ist. Die neuen Xeon-7300- (Quad-Core) und -7200-(Dual-Core)-Prozessoren lösen die letzten Chips auf Basis der taktträchtigen Netburst-Architektur des Pentium 4 ab. Diese wurden bisher als 65-nm-Dual-Core-Prozessoren Xeon 7100 mit 16 MB L3-Cache, Codename Tulsa, und den in 90 nm gefertigten Xeon 7000, Codename Paxville, vertrieben und gelten nicht als Stromsparer in ihrer Klasse. Tulsa und Paxville MP waren auf dem E8500-Chipsatz (Twin Castle) zu Hause, die komplette Plattform war als Truland bekannt.

    Doch eigentlich hätten am heutigen Tage weder Caneland noch Tigerton erscheinen sollen. Die ursprüngliche Planung hat einen Prozessor mit dem Codenamen Whitefield auf einer Plattform mit der Bezeichnung Reidland vorgesehen. Whitefield hätte ein Quad-Core-Prozessor auf Basis der Core-Mikroarchitektur mit offenbar 16 MB Cache und dem neuen Quickpath-Businterface (ehemals CSI, Common System Interface) werden sollen. Im November 2005 hat Intel jedoch bekannt gegeben, die Entwicklung von Reidland und Whitefield zu Gunsten von Caneland und Tigerton einzustellen. Möglicherweise hätte die Einführung eines Prozessors mit QuickPath ein Jahr vor den übrigen Produkten (Nehalem, Tukwila) unnötige Probleme heraufbeschworen.

    Innerhalb von 6 Quartalen wurde der neue Prozessor aus dem Boden gestampft. Und tatsächlich laufen die Xeon-7300-Prozessoren bereits seit Juni 2007 vom Band. Erste lauffähige Muster mit 2,66 GHz wurden bereits Ende Oktober 2006 präsentiert. Die neuen Chips arbeiten laut Intel bis zu doppelt so schnell, haben aber zumindest AMDs HyperTransport-Vorteil noch kein QuickPath entgegen zu setzen.

    Quelle