Nvidia Fermi: Grafikkarten-Debakel auf der CeBIT

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt wohl kaum ein Hardware-Produkt, auf das Gamer sehnlicher warten, als auf die neuen Fermi-Grafikkarten von Nvidia. Nach Monaten der Funkstille sollte es auf der CeBIT die ersten neuen Informationen geben. Doch stattdessen erwartete Besucher und Journalisten ein Versteckspiel, das wohl als die größte Farce der diesjährigen Messe in die Geschichte eingehen wird.

    Als wir Ende Januar zur Präsentation der neuen Nvidia Optimus Technologie eingeladen waren, interessierte uns natürlich auch der Entwicklungsstand der Fermi-Karten. Damals vertröstete man uns auf die CeBIT - zur größten IT-Messe werde man die GTX 480 mitbringen und alle Fragen beantworten. Als dann einige Tage später auch noch die Einladung zur Präsentation der Karte in unseren Postfächern landete, schien einer der wichtigsten Messe-Termine festzustehen.

    Doch einmal in Hannover angekommen, sollte alles ganz anders sein: Nvidia strich ein entscheidendes Detail des vereinbarten Gesprächstermins ohne Vorwarnung und auch die sogenannten "Board-Partner", Hersteller die GF100-Karten fertigen, durften keinen Blick auf die Karten gewähren. Ihnen wurde vertraglich vorgeschrieben, dass sie die Grafikkarten nur im geschlossenen Gehäuse eines von Nvidia vorkonfigurierten PCs einsetzen und keinerlei Spiele oder andere Programme starten dürfen.

    Lediglich ein einziges von Nvidia vorinstalliertes Demo-Tool darf abgespielt werden, dieses lässt aber so gut wie keine Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Karte zu. Um sicherzustellen, dass sich die Hersteller an all diese Vorschriften halten, beauftragte Nvidia übrigens Security-Personal: Jeder Fermi-Rechner hat einen Aufpasser, der neugierige Besucher oder zeigefreudige Produktmanager in ihre Schranken verweist.


    CHIP Online meint:

    Als wir Mitte Januar in dem Artikel "Warum der GPU-Krieg verloren ist" die Behauptung aufstellten, dass Fermi zu spät erscheinen wird, um ATIs Siegeszug noch aufzuhalten, wurde diese Meinung hitzig diskutiert. Nach der CeBIT steht für uns allerdings fest, dass diese Einschätzung aktueller als jemals zuvor ist.

    Nvidia kündigte auf der Messe die ersten GTX-480-Modelle für den 29. März an, bot aber keinerlei Benchmarks, Informationen zur Leistungsaufnahme oder Angaben zur Taktfrequenz. Nicht einmal ansehen durfte man die Karten! Diese Geheimniskrämerei lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Die Karten und das Board-Layout sind noch nicht final. Schlimmer noch: Offenbar soll es noch Probleme mit dem Treiber geben, wodurch nur eine Tech-Demo öffentlich gezeigt wurde.

    Wir glauben jedenfalls nicht daran, in drei Wochen eines der gerüchteweise lediglich weltweit 5.000 bis 8.000 produzierten Fermis in den Händen halten zu können. Nvidias Fermi wird zwar Ende März launchen - die Nachfrage wird dadurch aber bei weitem nicht gedeckt. Ergo: Mehr Zeit für ATI, die Marktposition im Highend-Segment zu stärken.

    [Quelle: CHIP online / cel ]

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    Gruß
    data :97:

    "Beim Tanken einfach nach dem Benzin vom Vortag fragen
    - klappt ja auch beim Brot"
    (Anonymus)

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